+++ Jetzt auch virtuelle Touren möglich +++
Der Verein "Berliner Unterwelten" ermöglicht seinen Besuchern Zutritt zu geheimnisvollen Räumen und Bunkern an verschiedenen Standorten über die ganze Stadt verteilt. Das Hauptquartier befindet sich am Bahnhof Gesundbrunnen, einem nicht gerade kleinen Fern- und Nahverkehrsbahnhof kombiniert mit einer Shopping-Mall. Durch eine unscheinbare grüne Tür geht es in zwei vergessene Zwischenebenen darunter. Hier beleuchtet die Dauerausstellung "Hitlers Pläne für Berlin: Mythos Germania"die gigantomanischen Bauvorhaben und die damit einhergehenden Verbrechen der Nazis im Dritten Reich.
Albert Speers Planungen für Berlin wirken im Nachhinein betrachtet vollkommen utopisch. Bis zu 120 m breite Prachtstraßen und gigantische Monumentalgebäude sollten den Machtanspruch des NS-Regimes repräsentieren. Die große Halle etwa hatte eine geplante Grundfläche von ca. 38.000 m² und eine Höhe von 320 m (zum Vergleich: Der Berliner Fernsehturm ist 368 m hoch). Sie sollte zwischen 150.000 und 180.000 Menschen Platz bieten. Bauwerke wie der Reichstag oder der Berliner Dom hätten daneben winzig gewirkt. Die Pläne sahen den 1000-fachen Einsatz von Zwangsarbeitern vor. Anwohner sollten vertrieben oder deportiert werden. Die Ausstellung informiert u.a. an zahlreichen Medienstationen und zeigt Modelle dieser größenwahnsinnigen Bauwerke und setzt sie in den Kontext der begangenen Verbrechen des NS-Systems.
Neben dieser Ausstellung kann der Berliner Untergrund in verschiedenen Führungen und an unterschiedlichen Orten erkundet werden. So kann z.B. der Operationsbunker des ehemaligen Humboldtkrankenhauses oder der erste U-Bahn-Tunnel Deutschlands besichtigt werden.
Auch oberirdisch existieren noch immer Reste von zwei der ursprünglich drei monströsen Flakturm-Bunker, die damals den Berliner Innenstadtbereich vor Bombenangriffen schützen sollten. Im Rahmen der Demilitarisierung versuchten die Alliierten, diese Bauwerke zu sprengen. Dies gelang allerdings oft erst nach zahlreichen Fehlschlägen, manchmal auch gar nicht. So ragt auch heute noch der nördliche Teil eines solchen Bunkers aus dem Volkspark Humboldthain auf. Der umliegende Park wurde auf den übererdeten Kriegstrümmern angelegt. Verschiedene Etagen der Flakturmruine können im Rahmen einer Führung besichtigt werden. (ab 18 Jahre!)
Aber nicht nur während des Dritten Reiches wurden Bunker gebaut. Auch im Rahmen des Kalten Krieges wurden alte Anlagen reaktiviert oder neue Schutzbunker für den Fall eines atomaren Konflikts erbaut. Diese sind zum Teil noch heute voll funktionsfähig inklusive eigenem unterirdischem Wasserwerk und Notstromaggregat. Der Anblick der eng gestellten Vierstockbetten jagt jedem Besucher einen kalten Schauer über den Rücken.
Weitere Führungen der Berliner Unterwelten widmen sich u.a. den zahlreichen Fluchttunneln, die während der Zeit zwischen 1961 und 1989 gegraben wurden, um die tödlichen Sperranlagen des SED-Regimes zu unterqueren und in die Freiheit zu gelangen. Nahe der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße kann der einzige noch vorhandene echte Fluchttunnel besichtigt werden.
Achtung! Sowohl für die Dauerausstellung als auch für die Unterwelt-Touren müssen Eure Kinder mindestens 7 Jahre, bei einigen sogar 18 Jahre alt sein, da der Abstieg in die dunklen Gewölbe nicht immer ganz einfach ist. Auch richten sich die Inhalte der Berliner Unterwelten aufgrund der schwierigen Thematik vorwiegend an Erwachsene oder Jugendliche ab der 8. Klasse.
Regulärer Preis für die Dauerausstellung: 6 € (ermäßigt 5 €)
Die Preise der verschiedenen Touren variieren und liegen im Durchschnitt bei regulär 15 € (ermäßigt 13 € )
(Tour M und O abweichend)
Brunnenstraße 105
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